Immer wieder wird gefragt, was denn diese tiergestützte Therapie sei, welche Tiere sich dafür eignen, welche Voraussetzungen es dafür gäbe. Zunächst: Tiere wirken heilsam auf den Menschen. Tiere werten nicht, sie sind frei von Vorurteilen und nehmen Menschen an, wie sie sind. Sie können auch in Krisenzeiten emotionalen Halt bieten. Wer mit Tieren lebt, weiß davon.
Immer wieder wird gefragt, was denn diese tiergestützte Therapie sei, welche Tiere sich dafür eignen, welche Voraussetzungen es dafür gäbe. Zunächst: Tiere
wirken heilsam auf den Menschen. Tiere werten nicht, sie sind frei von Vorurteilen und nehmen Menschen an, wie sie sind. Sie können auch in Krisenzeiten emotionalen Halt bieten. Wer mit
Tieren lebt, weiß davon.
Aber: Therapietiere gibt es nicht, es gibt nur TherapeutInnen, die Tiere in ihrer therapeutischen Arbeit einsetzen. Die
Mensch-Tier-Therapie kann auf uralte Erfahrungen im Zusammenleben von Mensch und Tier zurückgreifen. Seit Jahrtausenden ist das Tier dem Menschen FreundIn und GefährtIn, zu dem wir enge
emotionale Bindungen entwickeln.
Bei der tiergestützten Therapie liegt die Betonung zunächst auf Therapie. Therapie, also Begleitung von Menschen in Situationen, die Hilfe
brauchen, von Seiten geschulter TherapeutInnen. Und diese Therapie wird von der Arbeit mit Tieren gestützt. Wichtig dabei ist, dass die Therapeutinnen sowohl die Tiere als auch deren Eigenheiten
kennen und diese bestmöglich einsetzen. Wichtig ist es auch, darauf hinzuweisen, dass nicht die Tiere die TherapeutInnen sind, sondern lediglich die therapeutische Arbeit
unterstützen. Der Schwerpunkt der Mensch-Tier-Therapie liegt auf der Beziehungsarbeit zwischen Mensch und Tier. Tiere sind keine Medizin, die eine „Störung“
korrigieren, sondern BindungspartnerInnen, deren therapeutische Wirkung sich in vielschichtigen Beziehungsprozessen entfaltet. Die positiven Erfahrungen, die sozialen Fähigkeiten und das
wieder gewonnene Vertrauen kann auf die Menschen übertragen werden. Die Tiere helfen so eine Basis zu schaffen, auf der TherapeutInnen weiter arbeiten können.
Das langfristige Ziel ist – wie in jeder Therapieform - die verbesserte Beziehung zu Menschen und zu sich selbst.
Welche Tiere sich für diese besondere Arbeit eignen, hängt in erster Linie vom Thema ab, das d. KlientIn bearbeiten möchte.
Lamas eignen sich als Therapiebegleittiere besonders dafür, Menschen mit Entwicklungsverzögerungen oder geistiger Behinderung, Traumatisierungen, Verhaltensauffälligkeiten und/oder psychischen
Störungen im Rahmen von tiergestützten Interventionen zu begleiten.
Lamas und Alpakas sind neugierige, aber dem Menschen gegenüber in der Regel sehr zurückhaltende Tiere. Sie sind Distanztiere, d. h. sie stürmen bei artgerechter Haltung und korrekter
Erziehung nicht auf den Menschen zu, sondern bewahren einen freundlichen und abwartenden Abstand, der besonders für ängstliche Menschen sehr hilfreich ist.
Die Tiere unterscheiden sich dadurch zu den meisten anderen Haus- und Nutztieren, die in der Regel die Distanz zum Menschen deutlich schneller verringern. Lamas und Alpakas gewähren etwas
ganz Wichtiges: nämlich viel Zeit. Zeit, sich selbst langsam und im eigenen Tempo dem Tier zu nähern.
Auf dem Gebiet des tiergestützten Arbeitens werden grundsätzlich drei Bereiche unterschieden:
Tiergestützte Aktivitäten (AAA Animal Assisted Activities) sind zielgerichtete Aktivitäten, die die Lebensqualität des
Menschenüber die Mensch- Tier- Beziehung verbessern sollen und können von allen Menschen ausgeübt werden, die sich gut mit
Mensch und Tier auskennen, es bedarf dafür keiner speziellen Ausbildung.
Die tiergestützte Therapie/Pädagogik (AAT Animal-Assisted-Therapie) wird von einer/m professionell arbeitenden Menschen mit abgeschlossenem
pädagogischen, medizinischen oder psychologischen Studium an einer Fachhochschule, Akademie oder Hochschule ausgeführt, indem ein ausgewähltes Tier mit in den therapeutischen oder pädagogischen
Prozessintegriert wird, um bei der Patientin/dem Patienten, dem Klienten/der Klientin die heilenden Impulse, die vom Tier ausgehen, zu nutzen. Für die Arbeit mit tiergestützter Therapie/Pädagogik
sind neben einer fundierten zusätzlichen fachspezifischenAusbildung sowohl die Bereitschaft zur Selbstreflexion/Selbsterfahrung und
eigene Erfahrungen im Umgang mit Tieren Voraussetzung.
Eine Information von Nina Riess und Erika Hütter
www.weiberhof.at
Texte auszugsweise aus AATLA Information
Mag. Andreas Scheiber (Obmann)
Gersdorf 3
8524 Bad Gams